Trotz eines langsamen Starts gibt es definitiv Investoreninteresse an Verteidigungstechnologie. Helsing, das künstliche Intelligenzsoftware für Verteidigung entwickelt, konnte in einer von General Catalyst angeführten Finanzierungsrunde etwa 489 Millionen US-Dollar einsammeln, was das Unternehmen auf 5,4 Milliarden US-Dollar bewertet. Das Startup mit Sitz in Deutschland entwirft Software, die die Waffenfähigkeiten von Drohnen und Kampfjets verbessert und die Entscheidungsfindung auf dem Schlachtfeld erleichtert. Das Unternehmen war in der Ukraine und den baltischen Staaten aktiv, da osteuropäische Länder weitere Aggressionen von Russland befürchten.
Die Ankündigung erfolgt gerade zu Beginn des NATO-Gipfels in Washington D.C. Helsing hat bereits zuvor größere Finanzierungsrunden abgeschlossen, darunter im September 2023 eine Runde im Wert von etwa 227 Millionen US-Dollar, ebenfalls angeführt von General Catalyst. Gegründet im Jahr 2021, hat das Unternehmen laut Crunchbase bisher insgesamt etwa 827 Millionen US-Dollar aufgebracht. Trotzdem floss in diesem Jahr nicht so viel global riskantes Kapital in die Verteidigungstechnologie wie im Vorjahr, obwohl viele Konflikte nur wenige Anzeichen von Entspannung zeigen.
Bisher haben Verteidigungstechnologie Startups in diesem Jahr laut Crunchbase-Daten nur 827 Millionen US-Dollar eingesammelt. Im vergangenen Jahr sammelten solche Startups fast 2 Milliarden US-Dollar ein. Diese Finanzierungsrunde zeigt jedoch, dass es nur einer großen Geldbeschaffung in diesem Sektor bedarf, um wieder auf Kurs zu kommen – oder sogar das Tempo des Vorjahres zu übertreffen. Anduril, ein Startup für Software- und Hardware-Verteidigungstechnologie, schloss Ende 2022 eine massive Serie-E-Finanzierungsrunde in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar ab, die nach wie vor die größte ist. Anfang dieses Jahres wurde berichtet, dass das Startup eine weitere 1,5 Milliarden US-Dollar Finanzierungsrunde plant, diesmal zu einer Bewertung von 12,5 Milliarden US-Dollar.