Von der Hoffnung zur Enttäuschung: Die Odyssee von Foundem und die Herausforderungen im Vergleichsmarkt gegen Google
Der Kampf um Sichtbarkeit: Die Geschichte von Foundem und Google
Für viele Gründer ist der Launch-Tag eine aufregende Mischung aus Nervosität und Vorfreude. Doch für Shivaun Raff und ihren Mann Adam verwandelte sich ihr Launch-Tag im Juni 2006 in einen Albtraum, den sie nicht vorhergesehen hatten. Ihr neues Unternehmen, Foundem – eine innovative Preissvergleichsseite, für die sie ihre stabilen Karrieren aufgegeben hatten – ging endlich online. Doch kaum gestartet, war Foundem quasi von Google verschwunden.
Ein unerwarteter Alptraum
Google hatte die Website als Spam markiert, und Foundem wurde in den Suchergebnissen für Begriffe wie „Preissvergleich“ und „Vergleichsshopping“ tief unten eingestuft. Ohne Sichtbarkeit bei Google kämpfte das Paar darum, Einnahmen zu generieren. Ihre anfängliche Begeisterung verwandelte sich schnell in Frustration. Laut BBC gingen Shivaun und Adam zunächst von einem technischen Fehler aus, da Foundem auf anderen Suchmaschinen gut rankte. Sie wandten sich an Google, in der Hoffnung, das Problem lösen zu können. Doch während Monate verstrichen, blieben ihre wiederholten Appelle unbeantwortet.
Trotz ihrer hohen Relevanz wurde die Seite weiterhin in den Ergebnissen nach unten gedrückt. Bis 2017, nach jahrelangem Kampf, gehörte Foundem zu rund 20 Unternehmen, die Beschwerden einreichten. In diesem Jahr wurde Google mit einer Strafe von 2,4 Milliarden Euro wegen wettbewerbswidriger Praktiken belegt.
Der Kampf nimmt Gestalt an
Adam hatte die Idee zu Foundem während seiner Zeit in der Supercomputing-Branche entwickelt. Sein Ziel war es, ein Vergleichstool zu schaffen, das alles abdecken konnte – von Flügen bis Kleidung – was zu der Zeit mit den kategorie-spezifischen Optionen nicht möglich war. Doch was er nicht wusste: sein Startup würde in einen Rechtsstreit mit einem der größten Konzerne der Welt verwickelt werden.
Im Spätherbst 2008 erlebte Foundem einen plötzlichen Anstieg des Traffics, nachdem die britische Fernsehsendung „The Gadget Show“ es zur besten Vergleichsseite des Landes gekürt hatte. Trotz dieses Schubs in der Sichtbarkeit blieb Google unbeeindruckt, und die Rangalgorithmus sorgte weiterhin dafür, dass Foundem in den Suchergebnissen unterging. Mit der Zeit wandten sich Shivaun und Adam an die Medien und schließlich an die Regulierungsbehörden in Großbritannien, den USA und der Europäischen Kommission. 2010 eröffnete die EU ein Antitrust-Verfahren.
Als das endgültige Urteil fiel, wurde Google mit einer Rekordstrafe belegt, doch die Raffs waren nicht in Feierlaune. Sie sahen dies lediglich als den Anfang ihrer Bemühungen, sicherzustellen, dass das Urteil auch durchgesetzt wird.
Ein langer Weg zum Recht
Obwohl Googles Berufungen bis 2024 andauerten, bestätigte der Europäische Gerichtshof das Urteil. In der Zwischenzeit prüfen neue Ermittlungen unter dem Digital Markets Act der EU, ob Googles eigene Produkte weiterhin die Suchergebnisse dominieren. Google behauptet, seit 2017 compliant zu sein, und verweisen auf Milliarden von Klicks für andere Vergleichsseiten.
Shivaun und Adam kämpfen weiterhin. Nachdem sie Foundem 2016 geschlossen hatten, streben sie jetzt zivilrechtliche Schadensersatzansprüche an, die für 2026 anstehen. Adam reflektiert über ihre Reise und gibt zu, dass sie mit dem Wissen von heute vielleicht zweimal über ihren Einstieg in diese Branche nachgedacht hätten, doch ihr Durchhaltevermögen bleibt ungebrochen.
Fazit
Die Geschichte von Foundem zeigt, wie wichtig Sichtbarkeit im digitalen Zeitalter ist und welche Herausforderungen Gründer im Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Nutzer meistern müssen. Für viele kleine Unternehmen und Start-ups ist es essenziell, die Fairness der Plattformen, auf denen sie agieren, im Blick zu behalten und gegebenenfalls rechtliche Schritte einzuleiten.
Für all jene, die sich auf ihren eigenen unternehmerischen Weg begeben, bleibt die Botschaft klar: Lassen Sie sich von Rückschlägen nicht entmutigen, sondern kämpfen Sie für Ihre Ideen und Visionen – denn die Belohnung könnte am Ende größer sein als der anfängliche Schmerz.
Bild von AS Photograpy
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Tags: europäische kommission, google, regulierung, sicherheit