Die finnische Startup-Firma Onego Bio hat weitere 14 Millionen Euro an Investitionen erhalten, um die Produktion ihres präzisionsfermentierten Eiproteins voranzutreiben, bevor die US-amerikanische Zulassung in den kommenden Monaten erfolgt. Die Finanzierung stammt aus dem Accelerator-Programm des Europäischen Innovationsrats (EIC) und zusätzlichen Investoren der Serie A, womit das gesamte Kapital, das von der Startup-Firma aufgebracht wurde, auf 70,8 Millionen US-Dollar steigt. Onego Bio plant, seine Strategie in den USA voranzutreiben, um für sein Bioalbumin-Protein den Status “Generally Recognized as Safe” (GRAS) zu erreichen, mit einer erwarteten Bestätigung von der US-amerikanischen Food and Drug Administration im Jahr 2025.
Das EIC-Investment wird auch genutzt, um die Markteinführung in der EU voranzutreiben und eine Zulassungsakte für neuartige Lebensmittel bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit einzureichen. Langfristig strebt das Unternehmen auch den Eintritt in die südamerikanischen und asiatischen Märkte an. Die EU-Verordnung für neuartige Lebensmittel hinkt jedoch hinterher, und es wird betont, dass der regulatorische Genehmigungsprozess beschleunigt werden muss, da die EU derzeit in diesem Bereich hinter anderen Regionen zurückliegt.
Onego Bio, gegründet von Maija Itkonen und CTO Christopher Landowski 2022, ist einer von 68 Unternehmen, die Investitionen aus dem EIC-Programm erhalten haben. Die Unterstützung der Investoren zeigt das Vertrauen in die Vision des Unternehmens und die Potenziale von Innovationen wie Bioalbumin, um ein nachhaltigeres System aufzubauen und zur Ernährungssicherheit beizutragen. Das präzisionsfermentierte Eiweiß von Onego Bio basiert auf der Trichoderma reesei-Strängen und bietet eine naturnahe Version des Ovalbumins, welches einen Großteil des Eiweißes im Eiklar ausmacht. Es wird mittels des genetischen Bauplan des Ovalbumins in Pilzzellen hergestellt und kann vielfältig in verschiedenen Produkten verwendet werden, wobei es einen Bruchteil der Umweltbelastung im Vergleich zu herkömmlichen Eiern aufweist.
Die Produktion des Bioalbumins erfolgt durch Fermentation und wird dann in ein Pulver umgewandelt. Mit einem Investitionsversprechen von 50 Millionen Euro in Präzisionsfermentation und algenbasierte Startups erkennt das EIC-Programm das Potenzial dieser Technologien, die Nachhaltigkeit, Widerstandsfähigkeit und Effizienz in der europäischen Lebensmittelversorgung verbessern können. Die Bemühungen von Onego Bio, eine eigene Fertigungsanlage aufzubauen, zeigen die Skalierbarkeit und Produktivität ihrer Technologie, die eine wettbewerbsfähige Preisgestaltung im Vergleich zu Hühnereiern ermöglicht.