TV-Startup sorgt in den USA für Aufsehen mit Gerichtssieg

Ein Startup, dessen Geschäftsmodell auf winzigen Antennen basiert, die kostenlose Fernsehübertragungen über das Internet an Abonnenten ermöglichen, hat die US-Rundfunkindustrie in die Defensive gedrängt. Aereo, ein von Medienmogul Barry Diller unterstütztes Unternehmen, wurde von den großen Rundfunknetzwerken ABC, NBC, CBS und Fox wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt. Die Firma behauptet, dass ihre Handlungen legal seien, da sie keine Neuübertragung durchführen, sondern den Abonnenten eine persönliche Antenne in ihrem Lager in New York geben, die es ihnen ermöglicht, Live-TV zu sehen oder aufzuzeichnen.

Das US-Berufungsgericht stimmte Aereo zu und entschied vorläufig, dass Aereo keine “öffentlichen Vorführungen” neu überträgt, was nach dem Urheberrecht verboten wäre, sondern Kunden lediglich die Vermietung von Antennen ermöglicht, um kostenlose Sendungen zu empfangen und aufzuzeichnen. Die Entscheidung wurde von einigen als Sieg für Verbraucher angesehen, da sie es ermöglicht, sich von den Einschränkungen der Kabelunternehmen zu befreien, die für die meisten US-TV-Zuschauer die Regeln vorgeben. Kritiker sehen Aereo als Incentive, die Kontrolle über die TV-Technologie fest in die Hände der Zuschauer zu legen und so die Fernseherfahrung zu verbessern.

Ed Black von der Computer & Communications Industry Association sagte, der Fall sei “ein Test für die Legitimität der Cloud-Computing-Industrie”. Die National Association of Broadcasters zeigte sich enttäuscht darüber, dass das Gericht sich weigerte, die als “illegale Operationen” bezeichneten Aktivitäten von Aereo zu stoppen. Es bleibt jedoch unklar, ob Aereo eine Bedrohung für die Rundfunkanstalten oder die Kabelbranche darstellt. Der Analyst Richard Greenfield von BTIG Research sagte, dass sich die TV-Landschaft mit Diensten wie Aereo und anderen Streaming-Angeboten verändert und die Sender sich dieser Herausforderung stellen müssen.

Insgesamt hat das Gerichtsverfahren und die vorläufige Entscheidung des Berufungsgerichts die Art und Weise, wie TV-Inhalte konsumiert und verbreitet werden, in Frage gestellt und könnte zukünftig weitreichende Auswirkungen auf die Branche haben.